Zenka Obyrru | FRPG

---> Irgendwo im Urwald von Endor
Provisorisches Hauptquartier der Rebellen
Vor einigen Tagen
13:12 Uhr

Reges Treiben erfüllte Endor. Da der Planet nach dem Sieg über das Imperium das politische Zentrum werden sollte, musste er etwas wohnlicher Gestaltet werden. Dort wo der Imperiale Außenposten stand, errichteten Zivilisten und beurlaubte Soldaten gerade einen eigenen Stützpunkt. Dafür karrten sie verschiedene Teile von ausgeschlachteten Raumschiffen heran, deren Wracks zu Hauf auf Endor zu finden war.

Ein größerer Teil der Fläche in der Nähe des Stützpunktes war gerodet worden, um einer Vielzahl von Schiffen Raum bieten zu können. Einige von ihnen waren kleinere Diplomatenshuttles, andere schwer beschädigte Schiffe, die von einer Schar Mechaniker wieder flott gemacht werden konnte.

Die Mon Qawalla, auf der das Skull Schwadron stationiert war, war gehörte zu diesen Schiffen. Sie hatte schwere Treffe einstecken müssten und es war ausgeschlossen, dass sie wieder für militärische Zwecke genutzt werden konnte. Das Skull Schwadron war aufgelöst worden und die wenigen Überlebenden wurden in andere Staffeln versetzt.

Kay hatte also seine wenige Sachen in seinen abgenutzten Seesack gepackt und sich den Arbeitern auf Endor angeschlossen. Er war zwar offiziell beurlaubt, bis er einen neuen Versetzungsbefehl bekam, doch schien ihm das produktive Verweilen auf Endor eine gute Idee zu sein. So konnte er zumindest etwas Sinnvolles schaffen.

Kay saß abseits unter dem Schatten einiger monumentaler Bäume und schnitze Verzierungen in einen Stuhl. Er war lange nichtmehr zum Schnitzen gekommen und es erstaunte ihn wie beruhigend das Arbeiten mit Holz auf ihn war. Vor einigen Tagen hatte er den Befehl erhalten zur Mon Sulacca aufzubrechen, um in ein neues Geschwader einzutreten. Er würde bald dorthin reisen, aber er kannte die MC40-Klasse bereits in und auswendig und sah keinen Sinn darin vorzeitig anzureisen. Außerdem wollte er noch soviel echte Luft und Bäume aufnehmen, bevor er wieder Monate in einem Schiff verbrachte.

Viele Personen auf der Mon Qawalla waren während der Schlacht getötet worden, doch Kay fühlte ihren Verlust nicht mehr. Er hatte in den letzten Jahren so viele sterben sehen, dass er sich innerlich taub fühlte. Soldaten sterben halt – das ist der Preis des Krieges, dachte er nicht ohne Bitterkeit.

„Commander.“ Kay vernahm die vertraute Stimme, drehte sich um und salutierte.
„Colone“ Der hochgewachsene Mensch lächelte und ging einen Schritt auf den Bothan zu, um ihn zu umarmen.
„Snow, ich wusste gar nicht dass du schnitzen kannst“
„Ich wollte zur Abwechslung mal etwas schaffen und nicht etwas zerstören, Pirate“ gab Kay schnippisch zurück.
Colonel Rular grinste und setze sich zu Kay.
„Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung, Colonel“ sagte Kay.
Priate schnitt eine Grimasse: „Jetzt fliege ich aber weniger. XO auf einem Schlachtkreuzer zu sein ist schon ziemlich cool, aber ich vermisse es an vorderster Front den Imperialen in den Arsch zu treten.“
Kay schmunzelte, Priate war schon immer etwas ungewöhnlich gewesen.
„Warum bist du eigentlich noch nicht befördert worden, Snow, ich dachte ihr Bothaner steht total auf soetwas.“ Pirate zog seinen Kameraden auf.
Kay hob abwehrend die Hände: „Damit ich mich auf einem Schiff als XO langweile? Sicher nicht.“

Der Colonel lachte und schlug Kay auf die Schulter.
„Hier, ich habe dir etwas mitgebracht.“ Rular zog ein Paket aus der Tasche. „Echter bothanischer Brandy. Hat mich ein kleines Vermögen gekostet, aber man besiegt nicht jeden Tag das Imperium.“

Kay nahm die Flasche dankend an und betrachte sie. Wirklich ein guter Jahrgang. Er schraubte den Verschluss ab und schnupperte daran. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen.

„Dann lass uns doch einen Schluck trinken. Auf die Gefallenen“ Kay hob die Flasche und trank einen tiefen Schluck. Ein wohliges Gefühl breitete sich in ihm aus, als ihm der brennende Alkohol die Kehle hinunterrann.

Pirate tat es ihm gleich. „Und auf dich, Commander Snow. Du bist ein ausgezeichneter Pilot und es war eine Ehre mit dir zu fliegen.“
„Ebenso, Colonel, ebenso.“

Die beiden nahmen wieder einen Schluck.

Kay mochte Pirate, auch wenn er etwas eigenartig war. Der Bothan gönnte sich einen Moment um an seine zukünftigen Kameraden zu denken.

Hoffentlich keine Rookies, dachte er bei sich.

13:30 Uhr