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Mon Sullaca - Hangar
Elanda nickte auf Zaysiys Worte sacht und lächelte etwas. Sie wandte sich an Box und tippte ihn sachte auf die Kuppel.
"Das ist doch 'der' Job für dich, du nimmst es ja gerne sehr genau. Kümmere dich bitte sofort darum," wies sie ihren Droiden an und entgegnete einige Pfeif und Pieptöne.
Sie überlegte kurz und zuckte dann mit den Schultern. Soweit sie ihn nun verstanden hatte, war er zuerst entrüstet, dass sie ihn als pingelig bezeichnet hätte, doch dann war er wohl stolz darauf, alles ganz genau zu machen. Er drehte seinen Körper in die Ausgangsstellung und rollte davon, nicht ohne noch einmal die Kuppel rotieren zu lassen. Elanda blickte ihm kurz nach, so ganz verstehen würde sie Droiden wohl nie. Manche verhielten sich menschlicher, als es manche biologischen Wesen taten und das erschien ihr irgendwie seltsam.
Sie setzte sich in Bewegung, um nicht zu spät zum Debriefing zu kommen. Jetzt, wieder an Board des größeren Schiffe kroch die Beklommenheit des kalten Metalls und der Leere in ihr Herz. Im Cocpit des Jägers und in der Hitze des Gefechtes fiel es ihr leichter zu vergessen, dass sie sich nicht auf einem Planeten und im Grün der Natur befand. Hier war es, als wäre sie inmitten von Metall gefangen. Sie blickte sich kurz um, überall eilten Angehörige verschiedenster Völker durch die Gänge und vermittelten zumindest diese Form des Lebens. Elanda seufzte, während sie sich den Pilotenanzug zurecht zupfte. Sie bevorzugte leichtere Kleidung, aber das Zeitfenster für das Debriefing war einfach zu klein, als hätte sie Zeit gehabt, die Kleidung zu wechseln.
Im Besprechungsraum suchte sie sich den selben Platz, den sie zuvor auch schon gehabt hatte. Irgendwie war es zu einer Gewohnheit geworden, am selben Ort zu sitzen. Sie nuzte die letzten Momente, um ihre Augen zu schließen und führte eine kleine Meditation durch. Ruhige Atmung, entspannte Körperhaltung. Als die Stimme des Colonels ertönte, öffnete sie die Augen und fühlte sich zumindest etwas ruhiger. Wie schafften das die anderen immer, ohne zu meditieren? Vermutlich lag es einfach an ihr selbst, daran würde sie wohl arbeiten müssen. Oder sich daran gewöhnen, auch wenn keines der beiden Dinge von Heute auf Morgen passieren würde. Sie bemühte sich darum, aufmerksam zu sein, doch die Erschöpfung trat nun, wo sie etwas ruhiger war, schneller ein.
Elanda bedauerte den Tod des Corporals, jedes Leben war etwas besonderes, ein Stern am Firmament. Dieses war erloschen, doch es war nicht fort, es sammelte sich zu den anderen im dunkeln, nur im eines Tages wieder im Licht zu explodieren. Wie auch immer das war, wie es sein mochte, das war etwas, das kein Lebendes Wesen beurteilen oder erklären konnte. Elanda senkte kurz den Blick, sie erhob ihn wieder, als der Colonel das Thema auf die geborgenen Daten wechselte. Rückzug in ein sicheres System. Ein schöner Gedanke, auch wenn das nicht unbedingt bedeutete, dass es ruhig bleiben würde. Der Colonel schickte die ersten Anwesenden fort zu Aufgaben, dann richtete er nach einem kurzem Lob den Blick zu Elanda und Ethan. Elanda schluckte, so viel direkte Aufmerksamkeit war ihr unlieb. Er rüffelte sie und ihren Wingleader für die riskante Bodenoffensive. Elanda lauschte der Stimmlage des Colonels, zumindest schien er nicht verärgert. Er hatte recht, dennoch musste man manchmal Risiken eingehen, wenn man etwas erreichen wollte. Im Hangar hatte sie nicht darüber nachgedacht, natürlich nicht, denn es war keine Zeit dazu gewesen. Doch inzwischen vertraute sie Ethan, deshalb hatte sie es nicht in Frage gestellt. Irgendwo versteckt in ihrem Gedanken fühlte es sich sogar gut an und sie schenkte Ethan, nachdem der Colonel sich wieder an alle gewandt hatte, ein heimliches Grinsen.