Im Cockpit angekommen bedeutete das Mädchen demMann, sich auf den Pilotensitz zu setzen. Sie selbst setzte sich auf den Sitz des Copiloten und spielte mit dem Aktivierungsknopf ihres Lichtschwertes. „Bring uns in ein Grenzgebiet zum Imperium.“ Der Mann wollte protestieren, das spürte sie, so aktivierte sie das Lichtschwert. Sie hatte nicht viel Bewegungsraum, wenn sie keine der Geräte beschädigen wollte, doch es schien zu reichen, um ihn einzuschüchtern. „Du bringst uns noch alle beide um...“ knurrte er und programmierte zaghaft einen Kurs, den Aelra akribisch kontrollierte. Als sie einverstanden war, nickte sie und wartete, bis der Mann das Schiff startete. Das Mädchen hatte das Gefühl, dass diese Nedjine viel zu sehr von sich selbst überzeugt gewesen war, da das Schiff nur schlecht vor Diebstahl geschützt war. Naja, sie hatte ihr nicht helfen wollen, also musste sie einen Preis zahlen: Das Schiff.
Sie deaktiviere ihr Lichtschwert, als das Schiff erbebte und sich in die Lüfte erhob. Der Mann kümmerte sich um keine Startfreigabe, vermutlich in der Hoffnung, bemerkt zu werden. Doch auf diesem Planeten kümmerten keinen solche Routinen, es kamen ohnehin viel zu selten Schiffe an, so dass es kaum einen kümmerte. Der Mann deutete keinen weiteren Versuch an, Aelra außer Gefecht setzen zu wollen. Er schien nicht so viel über Jedi zu wissen, das Lichtschwert allerdings hatte ihn durchaus beeindruckt. Aelra war, als sie im Hyperraum angekommen waren, aufgestanden und hatte unter Drohungen eine Unterweisung der Kontrollen verlangt. Sie hatte zwar damals bei ihrer ehemaligen Meisterin einiges dazu gelernt, wollte ihr Wissen aber auffrischen, denn sie würde sich nicht mehr lange auf diesen Kerl verlassen können und wollte dies auch gar nicht. Er war ein Hindernis. Genauso wie der Mangel an Ruhe in ihrem Kopf, der es ihr manchmal schwer machte, sich auf etwas zu konzentrieren. Wie ein Tinnitus nagte er an ihren Nerven. Sie rieb sich die Schläfen. Die letzten Stunden waren anstrengend gewesen, der Kerl kam den Wünschen des Mädchens nur unter Drohungen nach. Aelras Kopf schien kurz vor dem platzen zu stehen, ihre Geduld lange schon zur Neige gegangen. Sie blickte zu dem Mann auf. „Steh auf.“ befahl sie und fackelte nicht lang, die Macht dazu zu verwenden, ihn mehr oder weniger aus dem Stuhl zu stoßen. Er stolperte nach vorne auf sie zu. Er griff nach ihr und packte sie grob am Haar. Mit Schwung nutzte er sein Gewicht dazu aus, sich unter sich zu begrabenn. „Ich hab die Schnauze voll von dir, verdorbene Ratte!“ brüllte er und stieß ihren Kopf mit Wucht zu Boden. Vor Aelras Augen tanzten Sterne und sie spürte, wie etwas warmes ihre Schläfen hinab rann. Dieser wertlose Verschnitt von einem Kerl hatte es gewagt. Immer stärker wallte Wut in ihr auf. Sie hatte es so satt, geduldig zu sein, auf den Verstand zu hören. Sie wollte ihren Willen und zwar jetzt. Mit einem Aufschrei voller Wut stieß sie ihn von sich fort. In ihren Augen loderte der Zorn, nur ein Ziel vor Augen, sich die ganzen angestauten Emotionen hinzugeben, sie an diesem Kerl auszulassen. Der Mann war gegen das Schott gekracht. Benommen versuchte er sich aufzurappeln, doch wieder und wieder schickte das Mädchen Machtstöße gegen ihn, mit der Absicht ihn zu töten. Ein letztes Mal rutschte sein geschundener Körper das Schott hinab, hinterließ eine Spur von Blut. Wütend wollte Aelra ihn ein weiteres Mal attackieren, doch er rührte sich nicht mehr. Sein Blick war starr und klagend auf sie gerichtet, sein Herz hatte seine letzten Schläge schon vor Momenten getan. Erst jetzt spürte Aelra, wie schwindelig ihr war. Sie rieb sich die Schläfe, ihre Hand blutig von der Verletzung, die der Mann ihr zugefügt hatte. Doch bevor sie einen Fluch ausstoßen konnte, sackte sie bewusstlos zu Boden.