<----- CR90 Corvette „Valiant Shield“
Shuttle, auf dem Weg zur „Mon Sulacca“
06-03-04 ABY 14:47
Der Weg von der
Valiant Shield zur
Mon Sulacca war zwar nicht sonderlich weit, doch es herrschte reger Raumverkehr innerhalb der Flotte der Neuen Republic und das Shuttle zeichnete sich nicht gerade durch hohe Geschwindigkeiten aus. Da der Pilot regelmäßig mit der Raumkontrolle sprechen musste, um den Kurs anzupassen, hatte Inez nicht wirklich etwas zu tun. Ihr Blick war nach draußen gerichtet.
Viele kleine Lichtpunkte zogen ihre Bahnen durch den Sternenhimmel. Patrouillen, Sternenjäger, die zu weit weg und zu klein waren, als dass ihre Silhouette zu erkennen wäre. Die größeren Raumschiffe, die von der Sonne beleuchtet wurden, waren deutlich leichter zu erkennen.
Nach einem Schwenk kam die
Mon Sulacca in Sicht. Mit einer Länge von etwas über fünfhundert Metern zählte der leichte Kreuzer zu den Kleinen unter den Großen. Die organischen Formen erinnerten Inez an ein Unterwasserlebewesen. Bei der Herkunft der Mon Calamari, aus deren Werft das Raumschiff kam, war diese Assoziation zutreffender, als ihr bewusst war. Aus dem Hangar im hinteren Teil der
Mon Sulacca startete soeben ein Shuttle der Lambda-Klasse und klappte die Flügel herunter, die dem Shuttle sein charakteristisches Aussehen gab.
Passen in diesen Hangar überhaupt zwölf X-Wings?, fragte sie sich. Doch die Sorge war unbegründet. Je näher sie kamen, umso deutlicher wurden die Ausmaße. Mittlerweile passte der Kreuzer nicht einmal mit in das Blickfeld und noch immer flogen sie näher heran.
Wenig später konnte Inez erkennen, dass in der linken und in der rechten Hälfte des Hangars jeweils zwölf X-Wings aufgereiht waren. Sie standen so eng zusammen, dass sie sich unweigerlich Gedanken darüber machte, welche Koordination es benötigen würde, um die X-Wings zu parken.
Das Shuttle setzte unter der Anleitung eines Einweisers mittig im Hangar auf. Der Pilot ließ die Rampe runter und sah zu Inez. „Wir sind da. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt auf der Mon Sulacca.“
„Danke. Gute Flug“, entgegnete sie, schnappte sich ihren Seesack und stieg aus. Die Geräuschkulisse des Hangars schlug ihr nun voll entgegen: Krachen und Zischen von Schweißbrennern, Heulen von Triebwerken, Surren von Lastenhebern und darunter das Geschwätz der Mechaniker, die sich lautstark unterhielten und Befehle zuriefen. Es roch wenig betörend nach Ozon, Schmiermittel, Treibstoff und Schweiß. Dennoch war ihr der Geruch vertraut. Im wesentlich kleineren Hangar auf der
Mist Drakes-Raumstation herrschte ein sehr ähnlicher Geruch vor.
Inez kam vor einem Twi’lek mit den Rangabzeichen eines Corporals zu stehen und er salutierte. Sie stellte ihr Gepäck ab und erwiderte den Gruß.
„Flight Officer Inez Laleeh, erbitte an Bord kommen.“
„Bitte gewährt, Flight Officer Laleeh. Willkommen auf der Mon Sulacca. Ich bin Corporal Cuz’dira und bringe Sie zu Ihrer vorläufigen Unterkunft.“ Mit diesen Worten ging er auch schon voran. Mit einem leisen, aber doch enttäuschten Seufzen hängte Inez sich ihren Seesack wieder um und folgte ihm. Hinter ihnen hob das Shuttle wieder ab. Elegant drehte es sich in der Luft und beschleunigte in den offenen Weltraum. Mit einem über den Lärm hörbaren Klatschen flog es durch die magnetische Eindämmung, die dafür sorgte, dass die Luft im Hangar blieb, feste Gegenstände, wie Raumschiffe jedoch durchließ.
Der Twi’lek führte sie aus dem Hangar hinaus und plötzlich kam sich Inez wie in einer anderen Welt vor. Der Gang hatte einen Hochglanzboden und die Wände waren strahlend weiß und hell beleuchtet. Sie bildeten einen leichten Bogen, sodass der Gang auf halber Höhe etwas breiter war als oben und unten. Alle paar Meter hatte der Gang kurze Verjüngungen wie Rippen, um die Struktur zu verstärken. Vor einem Turboliftzugang blieben sie stehen, während sie auf die Kabine warteten.
„Sie kommen also in das grüne Geschwader?“, fragte Cuz’dira.
„Ja.“
„Ich wollte auch unbedingt Pilot werden, aber ich habe die Prüfungen nicht geschafft“, begann er zu erzählen und drapierte seine Lekku, die bei den Worten immer leicht zitterten, über die Schulter. „Ich freue mich immer, wenn ich mit Piloten zusammenarbeiten kann.“
„
Vidu“, murmelte Inez. Ihr Blick blieb kurz an den fremdartigen Lekku hängen. Sie hatte schon Twi’leks gesehen, aber nur aus der Ferne und noch nie mit einem gesprochen. Cuz’dira grinste kurz und zeigte dabei seine spitzen Zähne.
„Wenn Sie wollen, führe ich Sie dann auch noch durch das Schiff“, schlug er vor. Inez starrte ihn noch einige Augenblicke an, schüttelte dann den Kopf. Irgendwie fand sie seine Körpersprache seltsam.
„Ich umschauen selbst mit Deckplan, so besser lernen. Aber zuerst Quartier.“
Eine mögliche Antwort blieb aus, da in diesem Moment der Turbolift anhielt. Eine Gruppe sich unterhaltender Soldaten stieg aus. Der Corporal deutete anschließend, dass sie vorgehen möge und sie kam der Aufforderung nach. Er gab die Kommandos ein, damit die Kabine sie zu den Gästeunterkünften bringen würde.
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Mon Sulacca - Andere Bereiche ----->