Zenka Obyrru | FRPG

[Cantina einer sullustanischen Raumstation]
[23:12]
Die ASCENSION, ein Schiff der Dreadnaught Klasse, befand sich zu der Zeit im sullustanischen Raum, nahe einer größeren Betankungsstation. Um sie herum patrouillierten einzelne Jäger, die Crew war jederzeit auf einen Kampf vorbereitet.
Zumindest schien es so. Doch wirkte der Kreuzer alles andere als kampfbereit.
Neben der Betankung wurden Reparaturen durchgeführt, dringend notwendige, nachdem die ASCENSION in Kampfhandlungen mit dem Imperium verstrickt gewesen war. Der Dreadnaught befand sich bereits auf dem Rückzug, resultierend aus Gefechten mit einzelnen imperialen Kreuzern, als man im sullustanischen Raum auf zwei Tartan Patrouillenschiffe traf. Die angeschlagene ASCENSION war trotz ihres Zustandes den imperialen Schiffen überlegen. Die Ausweglosigkeit ihrer Lage erkennend, sendeten die Imperialen all ihre Rettungskapseln aus, um damit den Dreadnaught zu entern.
Unter moderaten Verlusten der Crew konnte jedoch auch dieser Versuch, das Blatt zu wenden, verhindert werden und die Imperialen wurden schließlich vernichtend geschlagen.
So gering die Verluste unter der Mannschaft auch waren, die Hülle der ASCENSION glich nunmehr einem Flickenteppich.

Im Inneren war der überwiegende Teil der Mannschaft damit beschäftigt das Schiff wieder herzurichten.
Es war später Abend, intergalaktischer Zeit, 23:14.
Lucanos saß in einer Cantina der Betankungsstation, über seine rechte Wange und die Stirn waren schwarze Rußstreifen gezogen. Den ganzen Tag über hatte er Schweißarbeiten an der Innenseite der ASCENSION ausgeführt und nun sah er es als sein gutes Recht, nach getaner Arbeit auszuspannen. Dem entsprechend genoß er bereits das dritte Glas Ale, was wohl nicht das Letzte gewesen wäre. Unbehelligt der Situation raste ein roter Astromech durch die Gänge der Raumstation auf die Cantina zu. Der ebenfalls mechanische Türsteher des Etablissements bemerkte das metallische Knirschen der Räder schon von Weitem und neigte entsprechend seine optischen Sensoren in die Richtung des Geräusches. Als der Astromech um eine Ecke in Sichtweite raste, blockierte der Türsteher den Eingang und seine metallische Stimme ertönte.
"Hey, keine Droiden!"
<Welch Ironie, das von einem Blechhaufen wie dir zu hören,> hätten wohl die Gedanken des Astromech sein können, wäre dieser imstande gewesen zu denken. Statt dessen ertönte nur ein helles Piepsen und der kleine Droide stürmte unbehelligt der Worte weiter, startete seine Triebwerke und flog das letzte Stück, seitlich am Türsteher-Droiden vorbei, der sich wütend schnaubend mitzudrehen versuchte, um den Eindringling aus dem "Rückzugsort der Fleischsäcke", wie er es selbst gern zu verkünden gab, zu entfernen.
Lucanos erkannte den hellen Ton sofort und drehte sich intuitiv um.
"Rena?"
Der Astromech kam kurz vor dem Mirialaner zum stehen, beendete seinen Flug einige Meter vor ihm und rollte das letzte Stück auf diesen zu, fast schon sehnsüchtig in seine Arme fallen wollend, oder auch aus Angst wegen des Türsteher-Droidens, der seinem kleinen metallischen Vetter hinterherjagte. "Verdammter Schrotthaufen, komm sofort her!"
wurde metallisch gebrüllt. Lucanos war seinerseits aufgestanden und gestikulierte beruhigend mit den Händen.
"Schon gut, sie gehört zu mir, wir gehen ja schon."
Ein Seufzen folgte, ehe der Mirialaner die Credits passend auf den Tisch legte und mit seinem Droiden die Cantina verließ. Der Türsteher-Droide hatte sich ebenso wieder beruhigt und von beiden abgelassen.

Außerhalb der Cantina drehte sich Lucanos dann zu R3-N4 um, überschlug seine Arme vorwurfsvoll, spach dann: "Rena, du weißt hier sind keine Droiden erlaubt, was ist denn so wichtig..?"
"DWIEHHHUUUUU," unterbrach es den grünen Mann und die R3 Einheit vergeudete keine weitere Zeit mehr, projezierte ein 3-dimensionales Holobild eines Schreibens vor sich in die Luft. Lucanos seufzte erneut und beugte sich zu dem Droiden hin, las die in heller leuchtendem Blau hervorgehobenen Schritzeichen in Aurebesh, welche das Formular zierten. Ein kurzer Moment verging und er schmunzelte nur. Verstehend beendete R3 die Projektion und piepste erwartungsvoll.
"Lass uns direkt packen Rena, ich kann kaum erwarten endlich wieder in eine Maschine zu steigen."
Es ertönte ein helles, bekräftigendes Piepsen seitens R3-N4 und das ungleiche Paar setzte sich in Bewegung.

Schnell hatte Lucanos seine Kleidung und den Rest seiner Sachen zusammengesucht. R3-N4 wartete während dessen ungeduldig in der Mitte des Quartieres. Bereit zur Abreise öffnete er die Tür. Dort blickte er plötzlich in die ernsten Augen von Colonel Sendar Trenuus, seinem Vorgesetzten. Überrascht ließ er seinen Gepäckbeutel und die Metallkiste fallen, alles was er mit sich nehmen wollte, stand dann stramm und salutierte. "Sir!"
Der Gesichtsausdruck des bereits ergrauten Menschen wandelte sich sofort und er lächelte müde.
"Captain Kin'aan, rühren Sie sich. Nun sind wir Sie doch endlich los. Ha!" Er schmunzelte kurz zu seinem eigenen Kommentar, Lucanos hingegen lächelte etwas gedrückt, kratzte sich am Hinterkopf.
"Ich will Sie hiermit offiziell aus meinen Diensten entlassen. Viel Glück weiterhin." Er nickte dem Mirialaner zu, wendete sich dann jedoch ab, ohne dass Lucanos antworten konnte und ging wieder seines Weges.
Leicht verdutzt beugte sich der Mirialaner herunter, sammelte seine Sachen auf und schlenderte gemeinsam mit R3-N4 sodann den Gang herunter zu einem Aufzug.
Es ging Richtung Hangar, dort wartete bereits eine Fähre. Die Verabschiedung seines Colonels überraschte ihn immer noch, aber Lucanos sah dies als Anerkennung an. Der wortkarge Mensch schien sich sonst nie viel aus seinen Crewmitgliedern zu machen. Leicht zufrieden verließ er den Aufzug wieder als sie am Hangar ankamen, bestieg zusammen mit seinem Droiden die wartende Fähre und ließ die ASCENSION hinter sich. Vier Monate hatte er dort verbracht, doch bei der Abreise kam es ihm vor als wären es Jahre gewesen. In der kurzen Zeit war die Mannschaft zu einer richtigen Einheit zusammen gewachsen.
<Hoffentlich wird es auf der MON SULACCA ähnlich werden,> dachte er noch bei sich selbst, als er sich entspannt auf einen Sitz niederließ und die Füße auf seine Gepäckkiste legte.

Raumfähre
[23:34]