CR90 Corvette „Valiant Shield“ im Orbit um Endor
Andockbereich
14:38
Die letzten drei Stunden verbrachte Inez mit packen, wobei das bei ihr sehr flott ging, und dem Ausfüllen der nötigen Formalitäten. Letzteres wäre eigentlich sehr einfach gewesen, doch sie war noch immer im Besitz des Raumjägers, mit dem sie zur Rebellenallianz kam. Da sie aber keine Verwendung mehr für das schrottreife Vehikel hatte, vermachte sie es der Neuen Republik. Entgegen ihren Erwartungen war das nicht mit einem „hier bitte, ich habe keine Verwendung mehr dafür“ erledigt, sondern zog einigen Aufwand hinter sich: Besitzüberschreibung, Haftungsausschluss, Herkunftsnachweis - das größte Problem - und so weiter. Doch schlussendlich hatte Inez es geschafft. Anschließend verabschiedete sie sich vom Bordpersonal der
Valiant Shield. Zumindest von den Personen, die sie kannte. Nur ihre Pilotenkollegen blieben noch über, die ihr irgendwie aus dem Weg gegangen waren. Sie fand es schade, dass ihre Kollegen so reagierten, doch daran war nichts mehr zu ändern.
Die junge Hapanerin zog den Gurt ihres Seesacks ein Stückchen enger und bog um die Ecke, um zur Andockluke zu kommen.
„Achtung!“, hallte es durch den Gang vor ihr und Commander Ranson, sowie ihre Kameraden Athleenia, Kal und Trak’est nahmen Haltung an. Alle vier standen entlang des Gangs zur Luke. Etwas verwirrt und unsicher ging Inez weiter, als Athleenia ihr das mit einer kleinen Kopfbewegung andeutete. Die vier bleiben ruhig stehen, bis sie die Luke erreicht hatte.
„Rühren!“
Erst jetzt entspannten sie sich und Ranson, der am Ende stand, wandte sich Inez zu. „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, ein langes Leben und viele, viele Abschüsse, Flight Officer Laleeh.“
„Danke!“
Er salutierte und sie erwiderte die Ehrbezeugung, bevor er sich auf dem Absatz umdrehte und den anderen drei Platz machte. Sie erhielt von ihnen ebenfalls Glückwünsche, Schulterklopfer und eine Umarmung von Athleenia. Obwohl sie sich erst kurz kannten und Inez sich vor allem anfangs alles andere als sympathisch gegeben hatte, war der Abschied sehr herzlich. Unweigerlich kehrten die Gedanken zu Tessaro, ihrem Vater, zurück. Der Blick, mit dem er sie bedacht hatte, als sie in ihrem Jäger einstieg, um nach Endor aufzubrechen, eine Mischung aus Stolz und Wehmut, war für immer in ihr Gedächtnis eingebrannt.
Die drei Piloten quasselten aufgeregt, sprachen noch von einigen Manövern aus der Ausbildungszeit und anderen lustigen Momenten, als sich die Andockluke öffnete und der Pilot des Shuttles einen Schritt aus dieser trat.
„Mi danke euch kaj... eh... wünschen alles Gute!“, sagte Inez zum Abschied. Athleenia trat zwei Schritte zurück und grinste, während die beiden Jungs sich nebeneinander aufstellten und sich verbeugten. Inez musste kurz lachen, denn die beiden stellten sich relativ ungeschickt an, aber sie wusste die Geste zu schätzen. Sie hob ihren Kopf leicht an, drückte den Rücken durch und drehte sich mit exakt bemessenen Bewegungen um. Den Seesack nahm sie von der Schulter und drückte ihn dem Piloten in die Hand.
„Sie mich dürfen jetzt fliegen!“, meinte sie zu ihm und stieg durch die Luke in das kleine Shuttle. Der Shuttle-Pilot sah die anderen drei verdutzt an, erntete jedoch nur Schulterzucken und Grinsen. Er seufzte resignierend, legte den Seesack auf die Ablage im Shuttle und begab ins Cockpit.
„Aye, Ma’am, einmal zur Mon Sulacca.“
14:48
Mon Sulacca - Hangar ----->