<---- "Mon Sulacca" Hangar (Zeitsprung)
"Mon Sulacca" Besprechungsraum 3
12:42
Elanda hatte den Besprechungsraum relativ früh erreicht. Sie hatte die letzte Nacht kaum geschlafen und als sie es letztlich um 5 Uhr morgens aufgegeben hatte, ihre Zeit mit allen möglichen Dingen verbracht, um einen klaren Kopf zu bekommen. '
Akatsa! Diese Alpträume verfolgen mich', fluchte sie in Gedanken. Sie hob den Kopf, als sie merkte, dass sie den Besprechungsraum erreicht hatte. Sie war fast den ganzen Vormittag alleine durch die Mon Sulacca gewandert, obwohl sie schon am Vortag mit Ethan weite Teile des Schiffes angesehen hatte. Sie hatte sich die Gänge mittlerweile gut eingeprägt. Das war wichtig, denn wenn sie im Ernstfall sehr schnell an einem bestimmten Ort sein musste, wollte sie nicht zuerst einen Deckplan zu Rate ziehen müssen. Box trällerte kurz eine Bemerkung und Elanda nickte. Ihr Droide hatte wohl bemerkt, dass sie nicht auf der Höhe war und versuchte tatsächlich, sie auf zu muntern. Das entlockte der Ferroanerin tatsächlich ein Lächeln. Gemeinsam mit Box betrat sie den Besprechungsraum.
Sie ließ ihre Blicke über den erstaunlioch großen Raum schweifen. Bisher waren nur wenige Personen anwesend. Box trällerte kurz und rollte am Rand entlang auf die Seite und blieb dort. Er schaltete für den Moment in eine Art Ruhemodus, während Elanda sich einige Sitzreihen weiter runter begab, kurz stehen blieb und letztlich in der zweiten Reihe vor dem Rednerpult Platz nahm. Erfahrungsgemäß saßen die meisten Wesen eher in der Mitte oder weiter hinten, Elanda fühlte sich nicht wohl, wenn um zu viele direkt um sie herum waren. Etwas, an dem sie arbeiten musste, das wusste sie, doch es war so schwer, diese Eigenart abzulegen. Sie seufzte und blickte sich kurz um, als einer der anwesenden Zivilbediensteten an sie herantrat und ihr Wasser und Caf anbot. Elanda zögerte einen Augenblick, doch dann griff sie trotz ihrer Müdigkeit nach dem Wasser und dankte dem Bediensten freundlich, aber diestanziert. Sie war noch nie Caftrinkerin gewesen, selbst die Zeit als Pilotin hatten das bisher nicht geändert. Elanda versteckte ihr Gähnen, indem sie einen Schluck trank.
Irgendwann, Elanda hatte ihr Zeitgefühl verloren, war ein dunkelhaariger Mann erschienen. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie an das Podium getreten war und über Leute, von denen inzwischen einige mehr anwesend waren, blickte. Elanda schloss kurz die Augen und dachte an ihre Heimat. Der kleine Bach der nahe ihres Hauses zwischen den Bäumen plätscherte, das Zwitschern der heimischen Vögel und das gelegentliche Rascheln des Blätterdachs. Die Erinnerungen halfen ihr immer ruhiger zu werden und sich zu entspannen. Eine Art Kurzmeditation, die sie gerade bitter nötig hatte. Es half nicht, die Müdigkeit zu vertreiben, aber es ließ die Erinnerungen an ihre Alpträume etwas schwächer werden und sie entspannte sich tatsächlich etwas. Sie öffnete die Augen wieder und bemerkte, wie Ethan sich gerade zu ihr setzte. Sie nickte ihm freundlich zu und hoffte, dass er nicht bemerkte, wie erschöpft sie eigentlich war. Sie hatte ihm zwar bisher mehr von sich erzählt, als jedem anderem, doch die Alpträume hatte sie ihm verschwiegen. Sie belasteten sie zwar sehr, doch es war etwas sehr persönliches. Etwas, das zu wichtig sein könnte, etwas, das ihr
Shai ihr vielleicht mitteilen wollte. Sie hoffte zumindest, das es so war. Wenn es die
Zhashtei waren... Elanda schluckte und rief die Bilder ihrer Heimat zurück und schenkte Ethan ein Lächeln.
Elanda blickte nach vorne, als sie das knackende Geräusch, das die Lautsprecher bei ihrer Aktivierung verursachten, aufrucken ließ. Der Mann begann zu sprechen und sie lauschte so aufmerksam wie es ging seinen Worten. Und wieder war das Problem, um das sie sich kümmern mussten, von einem größenwahnsinnigen Idioten, der nicht genug bekommen konnte, verursacht. Das Randon-System klang in der Tat nach einem wichtigen Punkt, den man sicher nicht in den Händen einer solchen Person lassen durfte. Mit dem Aufgabenrahmen, der von Colonel Suvan vermittelt wurde, war Elanda konform. Es erschien ihr sinnvoll und etwas, in das sie ihre Kräfte stecken wollte. Als Suvan die Mittel des 'Admirals' erläuterte, lief es ihr aber kalt den Rücken hinab. Das würde sicher nicht einfach werden. 'Also tiiiief in die Trickkiste greifen', dachte sie bei sich.
Arlen klatschte einmal in die Hände, Elanda zuckte kaum merklich. Sie hatte diese Eigenheit schon öfter bei Menschen bemerkt, sie empfand das Geräusch aber eher als unangenehm, selbst wenn es nicht laut war. Es war für sie einfach eine mehr als seltsame Geste. Sie hatte sich zu einem gewissen Grad an sie gewohnt, aber gefallen wollte sie ihr immer noch nicht. Elanda hörte dennoch weiter ruhig zu und lächelte, als Ethan die Nummer drei zugewiesen bekam. Sie freute sich, denn er war schon im Krayt-Squadron die Nummer drei gewesen. Als die Ferroanerin hörte, dass sie seine Flügelfrau bleiben würde, konnte sie ihre Erleichterung kaum verbergen, zumindest Ethan würde es erkennen. 'Ich bleibe die vier, an Ethans Seite', dachte sie erfreut. 'Danke,
Shai!" Elanda konzentrierte sich darauf, weiterhin aufmerksam zuzuhören, denn die aufgerufenen Leute würden zu ihrem neuem Team gehören, der Squadron. Zum Stellvertreter des Colonels wurde ein Bothaner namens Tha'raeus ernannt. In Gedanken versuchte sie den Namen zu wiederholen, doch es fiel ihr schwer. Sie würde sich dies bezüglich irgend etwas ausdenken werden müssen. 'Manche Völker hatten aber auch seltsame Namen', dachte sie bei sich.
"Arschkarte?", flüsterte sie leise und es dauerte einen Moment, als sie die eher typisch menschliche Bezeichnung verstand. So gesehen war es möglicherweise tatsächlich passend. Aber wenn sich alle Piloten Mühe gaben und das Beste heraus holten, dann war es für ihn vielleicht nicht so schlimm.
Elanda folgte weiterhin den Blicken des Colonels und landete ebenfalls bei Tylee. Die Frau mit den fast lebendig wirkenden Haaren war ungewöhnlich klein. Elanda fragte sich, ob sie ein Mensch war, denn sie kannte keine Menschen, die keine Kinder mehr waren, die so klein waren. Zumindest hatte sie noch keine gesehen. Als Arlen wieder einen Schluck trank, erinnerte sich Elanda an ihr eigenes Wasser und trank es in einem Zug aus. Der Colonel erläuterte inzwischen die Quartierzuweisung und Elanda runzelte nachdenklich die Stirn. Sie würde sich also mit Ethan ein Quartier teilen. Das würde unter Umständen etwas heikler werden, zumindest wenn sie weiterhin ihre Alpträume vor ihm verbergen wollte. Elanda biss sich kurz auf die Lippen. Sie würde sich später darum Gedanken machen, jetzt galt es, dem Staffelführer zu zuhören und keine Informationen zu verpassen. Sie fragte sich, was das nächste Thema beinhalten würde und erstarrte, als Colonel Suvan sie aufrief. Elanda schluckte, denn sie war nicht gern im Zentrum der Aufmerksamkeit. Dennoch gelang es ihr, mit den für sie üblich leichten Bewegungen aufzustehen und ihren Platz zu verlassen. Sie trat an das Pult, wobei sie unterwegs ihre langen Haare zurück über die Schulter bändigte. Die Feder und die Lederbänder waren dabei deutlich zu erkennen. Elanda blickte ihm in die Augen und salutierte respektvoll.